Die meisten Weissspieler kennen 1.e4 Sc6 überhaupt nicht. Also setzen sie mit 2. Sf3 fort. Dies könnte zu den offenen Spielen wie Spanisch oder Italienisch führen. In der Tat ist danach für Schwarz der beste Zug 2. ... e5. In der nachfolgenden Partie verfolgt Schwarz jedoch einen sofortigen Angriff auf das weisse Zentrum mittels f5. Kennt man diesen Zug, dann ist die Antwort einfach. Ansonsten muss Weiss schon etwas mehr überlegen.
Damit kommen wir zu der Frage:
Was ist Schach? Sport, Kunst, Wissenschaft? Wir wissen, es ist vor allem ein Spiel! Und jedes Spiel hat einen gewissen Anteil an
Psychologie! Und der bessere Spieler wird die Eröffnung normalerweise gut spielen. Und Schwarz lebt vom Ûberraschungseffekt.
In der nachfolgenden Partie verliert der Favorit nach knapp 20 Zügen - und das mit Weiss! Er macht einen winzigen Fehler, erlaubt ein wunderschönes Damenopfer, und von diesem Schock wird er sich nicht mehr erholen. Damit sind wir bei der Frage, wie gewinnt man als normaler Schachspieler gegen einen deutlich besseren Spieler? Dies wird mit 99% nicht Caro-Kann-Abtausch oder ein Damengambit sein, sondern eben mit etwas Aussergewöhnlichem, vielleicht sogar Skurrilem und - leider auch - besonders Risikoreichem! Hole den Gegner aus seiner gemütlichen Ecke und spiele eine ungewöhnliche Eröffnung. Allerdings ist da klar, ausrutschen wirst am Ende vermutlich doch du.... Das Ende der nachfolgenden Partie sah einen Grossmeister, der am Schluss sogar behauptete, sein Gegner hätte Computerhilfe beansprucht. Nun, der Gegner räumte damit schnell auf und bewies bei der Analyse, dass er natürlich daheim in der Vorbereitung das Motiv genau untersucht hatte... Und das ist der zweite Punkt: Ohne Vorbereitung auf eine Partie läuft gar nichts!!
Und nun viel Spass!
Quelle: Chessmail/Internet