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Donnerstag, 18. Oktober 2018

Die Schachregeln (4): Die Dame

Die Dame darf auf jedes freie Feld in jeder Richtung waagrecht oder senkrecht und diagonal ziehen, ohne jedoch über andere Figuren zu springen und vereint somit die Wirkung sowohl eines Turms als auch eines Läufers in sich. Von einem weissfeldrigen Standfeld kann die «Queen» diagonal auf andere weisse Felder gehen und entsprechend von einem schwarzen Feld nur auf ein ebensolches. Eine Reihe oder Linie des Schachbretts entlang darf die Dame über weisse und schwarze Felder ziehen und auf ein beliebiges anderes Feld gestellt werden, soweit der Weg frei ist. Damit ist die Dame eine sehr mächtige und kraftvolle Figur. Gegnerische Figuren dürfen selbstverständlich geschlagen werden, die eigenen Figuren ebenso selbstverständlich nicht...!

In der Eröffnung sollte die «Königin» nicht zu früh gespielt werden, da bei Angriffen von gegnerischen Figuren oder Bauern nur unnötig Zeit oder Tempi verloren gehen. Später, wenn es zum Mittelspiel kommt, muss die Dame aus dem Zentrum ihre Kraft entwickeln können. Vor allem auf den offener Linien und Diagonalen mit viel Platz wird die Königin am gefährlichsten. Aufgrund der grossen Beweglichkeit der Dame können sich dann im Endspiel oft überraschende Wendungen ergeben und es ist auch hier Vorsicht angebracht.

Der angenommene Wert einer Dame entspricht etwa neun Bauerneinheiten und ist damit etwas weniger wert als zwei Türme (mit jeweils fünf Bauerneinheiten), jedoch etwas mehr als ein Turm und ein Läufer oder Springer (letztere mit jeweils etwa drei Bauerneinheiten). Dies ist aber natürlich immer auch von der aktuellen Spielsituation abhängig.

Im Persischen heißt diese Figur Berater (Wesir, Vazir / وزير /‚der königliche Berater und Hofstratege‘), was einer militär-strategischen Auslegung des Spiels eher entspricht.

Das berühmte Damenopfer von Magnus Carlsen im Stichkampf gegen Sergey Karjakin (Weltmeisterschaft 2016)

Die Schachregeln (1): Der König
Die Schachregeln (2): Der Turm
Die Schachregeln (3): Der Läufer


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