Das Königsgambit ist eine scharfe Eröffnung, in der Weiss Material für andere Vorteile opfert.
Sein strategisches Hauptziel besteht darin, durch das Bauernopfer auf f4
das Zentrum über d2-d4 zu besetzen. Dadurch erreicht der Anziehende eine schnelle
Figurenentwicklung und einen alsbaldigen Königsangriff.
Das Gambit gehört zu den ältesten Eröffnungen überhaupt und wurde
bereits im Schachbuch von Lucena (1497) erwähnt und im Werk des Spaniers
Ruy Lopez de Segura 1561 mit seinem Namen versehen.
Die Zugfolge 1. e4 e5 2. f4 war vor allem im 18. und 19. Jahrhundert eine
sehr beliebte und gefährliche Waffe gegen Schwarz. Es wurden viele
schöne Partien damit gespielt, in denen ein Opferangriff mit Erfolg
gekrönt wurde. Zu den bekanntesten gehört ein Duell zwischen Adolf
Anderssen und Lionel Kieseritzky in London 1851. Diese sogenannte «Unsterbliche Partie» kann der Schachjünger wie auch andere beeindruckende
Beispiele der Angriffskunst in vielen Lehrbüchern bewundern.
Auch in der Gegenwart wird das Königsgambit von bekannten Schachspielern
in der Turnierpraxis eingesetzt, besonders von den Anhängern eines
taktisch geprägten und scharfen Spiels. Zu seinen treuesten Anhängern
gehören Boris Spasski, Nigel Short, die Schwestern Polgar und Hikaru
Nakamura, die allesamt mit dieser Waffe viele wertvolle Siege errungen
haben.
Das Königsgambit bietet Weiss in der Turnierpraxis schöne
Angriffschancen, weil die Verteidigung für Schwarz nicht einfach ist und
zudem besonders diese Eröffnung oft mit einem Überraschungseffekt
gespielt werden kann.
Das Königsgambit wurde 2006 in der Schachgesellschaft Emmenbrücke als Eröffnung zum Thema-Turnier vorgegeben.
Artikel bei Wikipedia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen