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Freitag, 29. Mai 2009

Neue FIDE-Regeln

Am 1. Juli 2009 treten wieder einmal neue FIDE-Regeln in Kraft. Genauer gesagt bleiben die Regeln im Prinzip natürlich immer gleich, sie werden nur an gewissen Punkten angepasst bzw. es werden Unklarheiten präzisiert oder gar ersetzt. Doch diesmal enthalten sie unter anderem eine neue Bestimmung die man schon fast als revolutionär bezeichnen kann.

Art. 6.6 a) Jeder Spieler, der erst nach Spielbeginn am Schachbrett erscheint, verliert die Partie. Die Wartezeit beträgt somit 0 Minuten. Das Turnierreglement kann etwas anderes bestimmen.

(Noch) nicht klar ist, ob man dann am Brett sein muss oder ob die Anwesenheit im Lokal genügt

Dabei ist zu beachten, dass diese neue Regelung vor allem die FIDE - Turniere und die FIDE - Wettkämpfe und in einem zweiten Punkt auch die SSB-Anlässe betreffen wird. Dass sie in das Vereinsleben eingreifen werden scheint - zumindest im Moment - eher fraglich. Allerdings müssen die Reglemente klar ausgelegt sein, was meines Wissens bei der SGE der Fall ist.

Gemäss einem Artikel von Markus Angst zur Delegiertenversammlung des Schweizerischen Schachbundes (in der SSZ 5-6/2009) wird bereits an der nächsten SEM in Grächen eine Uebergangsregelung Anwendung finden. Danach kann man einmalig bis max. 60 Minuten zu spät kommen, wofür man verwarnt wird. Bei einer nochmaligen Verspätung in einer der nächsten Runden (zweite Verwarnung) verliert man die Partie kampflos. Für die SGM und SMM soll in Zukunft eine Respektfrist von 30 Minuten gelten (bisher eine Stunde), die aktuelle SMM-Saison wird aber nach den alten Regeln fertiggespielt. Ab dem nächsten Bundesturnier in Hergiswil NW sowie der nächsten SEM in der Lenzerheide gilt dann die Nulltoleranz, will heissen: keine Verspätungen werden mehr toleriert.

Und hier noch ein paar weitere Bemerkungen zu Aenderungen oder Neuerungen der FIDE-Regeln:

Die Uhr wird nach Ablauf der zwei (oder 1½) Stunden Bedenkzeit vor- oder zurückgedreht, nicht nach z.B. 36/40 Zügen. (Es heißt "eine Mindestzahl von Zügen", früher "eine bestimmte Zahl von Zügen".)

Der „Handy-Paragraf“ wurde abgeändert, jetzt darf man ein ausgeschaltetes mitnehmen. Jetzt verliert ein Geräusch sofort, nicht mehr nur das Klingeln! Achtung: „Turnierareal“ umfasst auch Toiletten, Raucherräume, Verpflegungsstationen etc. (siehe Artikel 12.5)!
Diese Regeln gelten für die Spieler (Überschrift des Artikels 12: Das Verhalten der Spieler). In 13.7 b) ist der „Handy-Paragraf“ für Zuschauer und andere Gäste.

Und noch eine Definition beim Mitschreiben in Zeitnot: Der Schiedsrichter (also auch derjenige der mitschreibt) darf nicht sagen, wie viele Züge gespielt sind, bis dass ein Blättchen fällt. Und auch hier steht noch einmal, dass die Uhren erst nach Fallen eines Fallblättchens zurück- bzw. vorgedreht werden dürfen. Der Schiedsrichter durfte von 2001 - 2005 darauf hinweisen, dass man vergessen hat, die Uhr zu drücken. Jetzt nicht mehr.

und ganz speziell für unsere "Blitzspieler":

Art. 6.7.c: Die Spieler müssen die Schachuhr angemessen behandeln. Es ist verboten, auf sie draufzuhauen, sie hochzuheben oder umzuwerfen. Unangemessenes Umgehen mit der Uhr wird gemäß Artikel 13.4 bestraft.

Der Schiedsrichter oder Turnierleiter muss also in obigen Fällen von sich aus (oder auf Antrag eines Spielers) Strafen verhängen, auch beim Blitzschach! Dies ist eine FIDE-Regel...!! - Wie hoch die Strafe ist, ist ihm allerdings freigestellt. -

In der nächsten Schweizerischen Schachzeitung Nr. 7/09 (erscheint in Woche 26) wird detailliert und kompetent darauf eingegangen!

Quelle: FIDE-Schach-Regeln, GKL Baden-Württemberg (LInk)
Antrag des Zentralvorstandes an die DV betreffend Respektfrist in der SMM und in der SGM
Schweizerische Schachzeitung 5-6/2009, Artikel zur SSB-Delegiertenversammlung von Markus Angst (Seite 26-27)

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