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Dienstag, 25. Juni 2013

♔ «Da war auch einiges Glück dabei»

Zofinger Schachmeisterschaft – Premierensieg für Hanspeter Schürmann


Bei seiner zwölften aufeinanderfolgenden Teilnahme seit 2002, nach acht Top-6-Platzierungen und drei Podestplätzen gewann Hanspeter Schürmann erstmals die Zofinger Schachmeisterschaft – mit satten anderthalb Punkten Vorsprung auf Heinz Linder (Zofingen) und Paul Niederer (Wangen b/O). Vor Jahresfrist hatte der für den Schachclub Oftringen spielende Aarburger den Turniersieg noch knapp verpasst. In der Schlussrunde hätte ihm gegen Alex Häfliger ein Unentschieden gereicht, die Stellung war technisch tatsächlich auch remis, doch Schürmann verlor die Partie noch unnötig und musste mit Rang 2 hinter Häfliger Vorlieb nehmen.


Acht Mal Top 6, drei Mal auf dem Podest und nun erstmals Sieger der Zofinger Schachmeisterschaft: 
Hanspeter Schürmann   /   Foto: Markus Angst

Doch diesmal liess der 56-jährige Organisator/Projektmitarbeiter bei der Schweizerischen Post und ehemalige Chef der Poststelle Zofingen nichts anbrennen. Der Reihe nach bezwang er als Startnummer 5 unter 38 Teilnehmern Fritz Jäggi (Nr. 24), Stephan Büttiker (Nr. 14), Markus Angst (Nr. 10), Adrian Siegel (Nr. 1), Heinz Linder (Nr. 6) und David Monnerat (Nr. 3). Damit stand er – was es seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gegeben hat – schon nach sechs Runden als Turniersieger fest, ehe er im Schlussdurchgang gegen Paul Niederer (Nr. 7) remisierte.

Heuer schneller gespielt

Die Schlüsselpartie auf dem Weg zum grössten Erfolg in seiner Karriere war diejenige in der 4. Runde gegen den topgesetzten Adrian Siegel (Baar). Zweimal hatte Hanspeter Schürmann dem Zentralpräsidenten des Schweizerischen Schachbundes ein Remis angeboten, doch zweimal lehnte Siegel ab, überzog die Stellung mit zu viel Risiko bei schwindenden Zeitreserven und verlor noch.

Stichwort Zeitnot: Diese war Hanspeter Schürmann im letzten Jahr mehrmals zum Verhängnis geworden. «Deshalb spielte ich die Eröffnungen dieses Jahr schneller und hatte danach in den entscheidenden Situationen immer genügend Zeit, um die richtigen Züge zu finden. Man kann im Schach ja auch nach so vielen Jahren immer noch lernen.» Trotzdem hat Hanspeter Schürmann paradoxerweise das Gefühl, «dass ich letztes Jahr das qualitativ bessere Schach gespielt habe. Diesmal war bei einigen engen Partien auch Glück dabei.»

Kein Vielspieler

Die Zofinger Schachmeisterschaft – «für mich ein idealer Anlass, weil er so nahe bei meinem Wohnort stattfindet» (Hanspeter Schürmann) – ist das einzige Einzelturnier, das der Vater dreier erwachsener Töchter spielt. Ansonsten ist er «nur» in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) und in der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft (SGM) für seinen Stammklub Oftringen am Brett anzutreffen. «Schach ist für mich zwar wichtig», sagt er, «doch ich will nicht noch mehr Zeit dafür zu investieren, sondern betreibe lieber noch andere Sportarten.» So bestreitet Hanspeter Schürmann pro Jahr ein halbes Dutzend Strassenläufe über 10 bis 20 Kilometer und ist als ehemaliger Militärradfahrer auch regelmässig auf dem Velo anzutreffen.

Und nicht zuletzt setzt sich Hanspeter Schürmann auch hinter den Kulissen fürs Schach ein. So präsidiert er seit acht Jahren den Schachclub Oftringen (wo er auch die Junioren betreut), amtiert seit sechs Jahren als OK-Präsident des Mittelland-Turniers in Zofingen und ist seit einem Jahr Kassier des Schachverbands Aargau.


Zofinger Schachmeisterschaft 2013: 1. Hanspeter Schürmann (Aarburg) 6½ Punkte aus 7 Runden. 2. Heinz Linder (Zofingen) 5 (29). 3. Paul Niederer (Wangen b/O) 5 (28/159). 4. Adrian Siegel (Baar) 5 (28/154½); 10. Markus Angst (Dulliken) 4 (26). 19. Livio Mazzoni (Seon) 3½ (23). 21. Renzo Mazzoni (Kriens) 3½ (22). 33. Gabriel Steiner (Luzern) 2 (16).  –  38 Teilnehmer.

Bericht und Foto: Markus Angst, Dulliken
(mit freundlicher Genehmigung des Autors)


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(Red.) Hanspeter Schürmann verbrachte seine Jugendzeit in Emmen und Emmenbrücke. Er trat im Herbst 1973 in die Schachgesellschaft Emmenbrücke ein. Aus beruflichen Gründen verliess er dann später die Innerschweiz und wurde in der Region Zofingen/Oftringen sesshaft. Trotz dem blieb er der SGE all die Jahre bis zum heutigen Tag treu und ist inzwischen Freimitglied und Gönnermitglied geworden. Wir gratulieren Hanspeter Schürmann ganz herzlich zu diesem tollen Erfolg und freuen uns mit ihm. 

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