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Sonntag, 25. November 2018

Die Schachregeln (6): Der Springer

In der Grundstellung einer Schachpartie hat jeder Spieler oder Spielerin zwei Springer (auch Pferd, «Ross» oder «Rössel» genannt). In der Grundstellung stehen die Springer immer zwischen Turm und Läufer. Die Besonderheit des Springers liegt darin, als einzige Schachfigur über Figuren «springen» zu können.

Der Zug des Springers erfolgt von seinem Ausgangsfeld immer zwei Felder geradeaus (vorwärts oder seitwärts) und dann ein Feld links oder rechts bzw. nach oben oder unten auf sein Zielfeld. Die offizielle FIDE-Beschreibung dafür lautet: Der Springer darf auf eines der Felder ziehen, die seinem Standfeld am nächsten, aber nicht auf gleicher Reihe, Linie oder Diagonale mit diesem liegen.

Mit diesem Rösselsprung ist der Springer in der Lage, alle Felder des Brettes zu betreten. Aber manche Wege sind zeitaufwendig, beispielsweise der von einer Schachbrettseite zur anderen. In der Mitte des Brettes hat ein Springer die Möglichkeit, auf maximal acht andere Felder zu ziehen, am Rande des Brettes sind es vier und in einer Ecke des Brettes nur zwei Felder (siehe Graphik oben).

Springer von Heinz Schillinger

Der Wert eines Springers entspricht mit drei Bauerneinheiten in etwa dem eines Läufers. Seine tatsächliche Stärke hängt aber immer von der Position auf dem Brett ab, so kann er in geschlossenen Stellungen – durch seine besondere Zugmöglichkeit – dem Läufer überlegen sein. Das Umgekehrte gilt für zwei Springer im Vergleich zum Läuferpaar; beide Läufer zusammen gelten in offenen Stellungen stärker als zwei Springer.

Ein Springer steht in der Regel dann gut, wenn er viele Zugmöglichkeiten hat und nur schwer angegriffen werden kann. Ein Sprichwort sagt ausserdem: «Ein Springer am Rand bringt Kummer und Schand.»

Der Springer ist die einzige Figur, die schon in der Grundstellung gezogen werden kann, da er über andere Steine hinwegspringen kann. 1. Sf3 ist nach 1. e4 und 1. d4 der dritthäufigste Eröffnungszug in Meisterpartien. Generell gilt die Faustregel, dass man die Springer (wie auch die Läufer) möglichst früh in der Partie entwickeln sollte, also bereits in der Eröffnung auf gute Felder stellen.

Im Mittelspiel gilt der Springer vor allem in geschlossenen Stellungen als dem Läufer ebenbürtig oder überlegen. Er kann seine Kraft umso besser entfalten, je näher er dem Zentrum steht. Besonders stark ist er auf so genannten Vorpostenfeldern, wo er zwar durch eigene Bauern gedeckt ist, aber nicht mehr durch gegnerische Bauern angegriffen werden kann. Auf Feldern vor einem rückständigen gegnerischen Bauern oder vor einem Isolani fungiert er zudem als effiziente Blockadefigur.

Ein Springer allein reicht im Endspiel zum Mattsetzen nicht aus. Auch mit zwei Springern lässt sich das Matt nicht erzwingen, sondern nur bei schlechtem Spiel des Gegners. Mattsetzen mit Springer und Läufer ist möglich. Es erfordert aber präzises Spiel, um nicht an der 50-Zug-Regelung zu scheitern. 

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