Schachmuseum Malters stark – Emmenbrücke kämpft
Andi Wüst / ChatGpt
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| Vier Emmenbrückler Fotos: Andi Wüst/Dominik Reichmuth |
Doch das fünfte Brett bleibt trotz Hoffnung bis zuletzt unbesetzt, der Gegner erhält das Forfait-Geschenk, und die Begegnung startet aus Sicht von Emmenbrücke mit einem Rückstand, der in dieser Liga selten vorher schon vergeben wird. Malters nutzt den psychologischen Vorteil konsequent. Auf dem Spitzenbrett kämpft der Emmenbrücker Teilzeit-Captain mit viel Einsatz, doch der Gegner schnürt ihn Zug um Zug ein. Die Aufgabe ist unvermeidbar – 0:2. Und wer die Dynamik von Mannschaftskämpfen kennt, weiss: Zwei schnelle Gegentreffer sind wie ein Doppelschlag im Fussball kurz vor der Halbzeit. Sie nagen am Matchplan. Es kommt wie es kommen muss, auch die nächste Partie geht zu Gunsten des Heimklubs aus und der Match ist entschieden. Am vierten Brett folgt für Emmenbrücke dennoch ein Moment sportlicher Qualität. Unser erfahrenster Spieler baut eine saubere Mittelspielstruktur auf, präzise, kontrolliert, optisch geradezu lehrbuchhaft. Die Partie entwickelt sich zur ästhetisch anspruchsvollsten des Nachmittags – bis ein einzelner Moment königlicher Unachtsamkeit reicht, um die Balance zu kippen. Der Spieler von Malters zeigt sich kompromisslos und stellt auf 4:0. Das Schlussresultat lautet am Ende 4:1 – ein Resultat, das für Malters durchaus «museumstauglich» wirkt: klar, sauber, ohne Zweifel.
| Schachmuseum Malters | Emmenbrücke |
| Brett | Elo | Spieler | Elo | Spieler | 4 - 1 | ||
| 1 | 2005 | Belhadri Benmia | 1757 | Andreas Wüst | 1 - 0 | ||
| 2 | 1871 | Christian Amgwerd | 1859* | Tobias Koch | 0 - 1 | ||
| 3 | 1904 | Kailash Madhavan | 1749 | Dominik Reichmuth | 1 - 0 | ||
| 4 | 1862 | Kurt Züsli | 1551* | Fredy Jung | 1 - 0 | ||
| 5 | 1884* | Pavel Dobias | 1 - 0 |
Für Emmenbrücke hingegen bleibt es ein Nachmittag zum raschen Abhaken. Doch es gibt auch eine positive Note: In der zweiten Runde setzt unser jüngster Spieler, der Benjamin des Teams, ein weiteres Ausrufezeichen. Mit einem konzentrierten, sauber ausgearbeiteten Punkt verhindert er zum zweiten Mal die totale Nullnummer und zeigt, dass das Fundament in Emmenbrücke stimmt: Talent, Spielverständnis und Nervenstärke – alles da, alles lebendig. Mit klarer Niederlage, aber intaktem Humor, treten wir den Rückweg an – zurück in unsere Ortschaft am Übergang vom Schweizer Mittelland zu den Luzerner Voralpen. Übrigens – ein geografisches Detail, das Wikipedia liefert, aber an diesem Nachmittag erstaunlich gut zur Stimmung passt: ein Übergang eben. Auch schachlich.
Kopf hoch: Jede Serie beginnt mit einem Punkt. Und manchmal sogar mit einem, den man schon hat. Denn klar ist: Jede positive Serie beginnt mit dem Willen zum Sieg. Und manchmal ist der erste Schritt dahin bereits gemacht.

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