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Samstag, 20. Dezember 2025

Wie ich zweimal den Einhorn-Cup gewann
Chronik – Sins 1984 und 1987

85 Jahre
Schachgesellschaft Emmenbrücke

Der Einhorn-Cup in Sins gehörte während vieler Jahre zu den festen Turnieren im regionalen Spielbetrieb für B- und C-Spieler. Austragungsort war das Restaurant Einhorn in Sins, das dem Turnier nicht nur den Namen gab, sondern auch den passenden Rahmen für spannende Wettkämpfe und geselliges Beisammensein bot.

Andi Wüst vor 50 Jahren?
ChatGpT 
Das als Cup ausgeschriebene Turnier wurde jeweils mit einer Vorrunde und anschliessenden Finalspielen im Cup-System ausgetragen. In der Vorrunde kämpften die Teilnehmer in Vierergruppen um den Einzug in die K.O.-Phase, wo in direkten Begegnungen der Sieger ausgespielt wurde. Der gewählte Modus verlangte Konstanz, Nervenstärke und Durchhaltevermögen.

Andreas Wüst konnte den Einhorn-Cup gleich zweimal gewinnen, nämlich in den Jahren 1984 und 1987. In beiden Austragungen setzte er sich erfolgreich in der Vorrunde durch und qualifizierte sich für die Finalspiele. Dort bestätigte er seine starke Form und entschied die entscheidenden Partien für sich, was ihm jeweils den Turniersieg einbrachte.

Die Anreise nach Sins erfolgte solange es möglich war gemeinsam in der Gruppe mit dem Auto, was den Turniertagen einen kameradschaftlichen und beinahe familiären Charakter verlieh. Diese gemeinsamen Fahrten waren geprägt von Gesprächen über vergangene Spiele, taktischen Überlegungen und geselligem Austausch. 

♟️ Der Schachclub Sins 🔗 war dem Innerschweizer Schachverband (ISV) angeschlossen. Um die (gschätzt) Jahrhundertwende verschwanden die Aargauer jedoch vom Radar des ISV. Bei den Recherchen zu diesem Artikel stellte sich überraschend heraus, dass der Verein nach wie vor existiert – und mittlerweile bereits auf 58 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken kann.

Ein besonderes Kapitel in der Geschichte des Einhorn-Cups betrifft den Wanderpokal. Gemäss Mitteilung der Turnierleitung brach der Pokal auseinander, sodass er dem Sieger beim zweiten Erfolg nicht mehr überreicht werden konnte. Aus diesem Grund blieb Andreas Wüst trotz seines Turniersieges der formelle Empfang des Wanderpokals verwehrt – ein ungewöhnlicher Vorfall, der dem Turnier bis heute einen legendären Ruf verleiht. Sofern es inzwischen nicht ein Nachfolgeturnier gibt, wäre der Emmenbrückler somit aktuell immer noch Titelverteidiger.

Ungeachtet dieses kuriosen Details bleiben die beiden Siege von Andreas Wüst als sportliche Erfolge in bester Erinnerung. Sie stehen exemplarisch für eine längst vergangene Zeit, in der die regionalen Turniere nicht nur Wettkampf, sondern auch Ausdruck von Vereinsleben, Kameradschaft und lokaler Tradition waren. Der Einhorn-Cup in Sins nimmt damit einen festen Platz in der Innerschweizer Schachchronik ein.

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