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Ein klassiker der Schachliteratur |
Die Vertreter dieser Partieanlage, vor allem Richard Réti 🔗und Gyula Breyer 🔗, bauten teilweise auf Thesen von Aaron Nimzowitsch 🔗und brachen grundsätzlich mit den definierten Regeln von Siegbert Tarrasch 🔗. Sie formulierten die Regel von der Besetzung der Schachbrettmitte – des Zentrums 🔗 – neu, indem sie von einer Beherrschung der Mitte sprachen. Dazu genüge die einstweilige Kontrolle des Zentrums durch Figurenwirkung! Im richtigen Augenblick könne dann ein Vorstoss der Mittelbauern unternommen werden. Mit den Erfolgen dieser Spielanlage wiesen sie nach, dass manche Gesetze im Schach nur Grundzüge sein können, nicht starre Regeln. In seinem Buch «Die neuen Ideen im Schach» bemerkte Réti, dass durch die Besetzung des Zentrums mit Bauern ebenso Angriffsmarken entstünden wie etwa bei der Schwächung einer Rochadestellung durch einen Schritt des Springerbauern.
Diese revolutionäre These begründete er damit, dass etwa nach den Zügen 1. d4 d5 der Punkt d5 zur Angriffsmarke werde und Weiss mit 2. c4 ein Angriffsspiel auf diesen Punkt einleiten könne. Wenn man die Mitte erst später mit Bauern besetze, verhindere man, dass der Gegner sich frühzeitig einen Angriffsplan zurechtlegen könne.
Beispiele für Eröffnungen, die diese in den 1920er und 1930er Jahren «hypermodern» genannte Spielweise verfolgen, sind verschiedene Indische Eröffnungen 🔗und das Réti-System🔗.
Quelle: Wikipedia
Ein bekanntes Beispiel für den hypermodernen Stil ist der Sieg Richard Rétis gegen den damaligen Weltmeister José Raúl Capablanca:
Richard Réti - José Raúl Capablanca y Graupera
New York 1924