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Donnerstag, 26. März 2020

Zeitreise: Mecking - Polugajewski, Luzern 1977 (5)

«Man begann mit Hochdruck zu arbeiten. Fräulein Doris Fanconi, Werner Aeberhard, Yves Kraushaar, Edmund Hofstetter, sie alle wurden vollamtlich eingespannt, um den Aufgaben gerecht zu werden.» (SSZ). Es sollte nebst dem Wettkampf noch ein reichhaltiges Rahmenprogramm geben. Zudem wurden die Partien der übrigen drei Kandidatenwettkämpfe im Kunst- und Kongresshaus Luzern «live» übertragen. Bestens bekannt waren die «drei Musketiere» (Fuchs, Bovo und Rudolf) auch für ihre Organisationstüchtigkeit und sowohl in der näheren wie auch in der entfernteren Umgebung fanden sie viele fleissige Helfer.

Blick auf die Bühne im Kunst- und Kongresshaus Luzern
Links: Polugajewski, rechts Mecking, Über ihnen «thront» Hauptschiedsrichter Alex Crisovan
Foto: Schweizerische Schachzeitung

Es war dann endlich soweit: Am 26. Februar 1977 war alles klar und die beiden Spieler durften am Schachbrett Platz nehmen. «Die Besucher aus der ganzen Schweiz können mit ehrlichem Gewissen bezeugen, dass die Bedingungen, wie sie in Luzern den beiden Kandidaten geboten worden sind, anderswo kaum zu finden sein dürften.» (SSZ)

Mecking hat zuvor zwei aufeinanderfolgende Interzonenturniere gewonnen. Er gehörte zu den weltbesten Spielern zu dieser Zeit, war aktuell an Nummer 4 der FIDE-Elowertung gesetzt und schon mit sechs Jahren ein «Wunderkind». Doch hat der Brasilianer bisher in fünf Duellen gegen Polugajevski noch nie eine Partie gewonnen. Eine psychologische Barriere bei drei Niederlagen und nur zwei Remispartien. Beide Spieler waren zu Beginn sehr nervös und konnten diese auch nie ganz ablegen. Zudem war der Wettkampf durch allerlei psychologische Spielchen und Krankheiten beider Spieler geprägt. Über den Wettkampf haben wir in Teil 3 berichtet.

Zu ergänzen ist noch, dass in der SSZ Edmund Hofstetter als Stellvertretender Schiedsrichter erwähnt ist. Zudem hatte Polugajevski noch einen zweiten (inofiziellen) Sekundanten mit Grossmeister Witali Walerjewitsch Zeschkowski,🔹 der offiziell von der sowjetischen Delegation aber nur als «Begleiter» deklariert wurde.

Nacherzählt aus dem Artikel in der SSZ 3/1977

Lew Abramowitsch Polugajewski - Henrique Mecking
Kandidatenviertelsfinal 1977 - 11. Partie

E N D E