Wissenswertes über Schach - Teil 2

Fakten über Schach - die Ihr vielleicht noch nicht kennt!

Weiss setzt Matt in 270 oder 271 Zügen

6. Nenad Petrovic 🔗 (1907-1989) schuf einige der am schwierigsten zu lösenden Schachprobleme.  Nebenstehend finden wir eines, das erst mit dem 270. Zug* gelöst werden kann! Der weisse König gelangt über a1 auf f1 und kann mit einem Dreiecksmanöver Kf1-f2-e1 ein Tempo gewinnen und nach der Rückkehr auf a5 (droht Ka6!) muss Schwarz unter Zugzwang einen Bauern ziehen. Der schwarze König pendelt die ganze Partie zwischen a8 und b7. Dies solange, bis Schwarz keinen Bauernzug mehr hat! Dabei muss Weiss aber immer den Zug d4-d3 verhindern, entweder mit seinem König oder dem Läufer (mit dem Manöver Lb1, Ka2-Ka1, La2, Kb1 oder umgekehrt). Dies soll zudem auch die schwierigste Stellung aller Zeiten sein.

* Neueste Schachprogramme geben eine Lösung in 271 Zügen an, was aber eigentlich egal ist... Aber auch ein Matt bereits in 265 soll möglich sein. 

Wer Lust hat, kann dies ja gerne überprüfen und mir schreiben... 

7. Bei einem Schachturnier in Cleveland 1973 verhaftete die Polizei den Turnierleiter und konfiszierte Schachsets unter dem Vorwurf, dass er keine Spielerlaubnis hatte (Preisgeld für die Gewinner) und im Besitz von Glücksspielgeräten war (im im Folgenden als «Schachsets»bezeichnet). 

8. Die Anzahl der verschiedenen Zugmöglichkeiten eines Springers auf dem Schachbrett beträgt mehr als 122 Millionen. Eine lustige Frage ist: Wieviele Springer kann man auf einem Brett platzieren, ohne dass der eine den anderen schlagen kann? - Die Antwort ist ganz einfach. Der Springer wechselt bei jedem Zug seine Farbe. Also setzen wir auf jedes weisse Feld einen Springer und keiner kann irgend einen anderen Schlagen. Jeder Springer zieht automatisch auf ein schwarzes Feld. Die Lösung heisst also 32. 

9. Die längste offizielle Schachpartie 💢dauerte 269 Züge (Ivan Nikolic - Goran Arsovic, Belgrad 1989) und endete mit einem Remis.

10. Es gibt im ersten Zug von Weiss zwanzig verschiedene Züge und im ersten Zug von Schwarz ebenfalls. Dies macht zusammen theoretisch 400 verschiedene Partieanfänge. Diese Zahl erhöht sich bereits im 2. Zug auf knapp unter 200 Tausend Möglichkeiten. Schon nach fünf Zügen beiderseits könn(t)en schon mehr als 69 Billionen verschiedene Partieanfänge entstanden sein. Wobei natürlich die meisten keinen Sinn ergeben.

Ausgehend von der Anfangsstellung gibt es grundsätzlich nur eine Möglichkeit, in zwei Zügen Schachmatt zu setzen, aber man glaubt es kaum, schon deutlich mehr Varianten in drei Zügen den gegnerischen König in einem Mattnetz zu fangen. Das beweist einmal mehr die unendliche Welt des Schachspiels.