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Montag, 16. April 2012

Das Wandern ist des Springers Lust

In einer kürzlichen Partie zwischen dem Schlierener K. Wisser (Weiss) und dem Schreibenden kam es zu der folgenden Stellung:

Schwarz am Zuge

Der Weisse steht miserabel, von keiner seiner Figuren geht irgend eine Gefahr aus, und er schlottert paralysiert - trotz materiellem Gleichgewicht - wie das Kaninchen vor der Schlange. Noch scheint die Stellung knapp haltbar, doch eine amüsante Springer-Wanderung des Schwarzen deckt schlagartig die Felder-Löcher der gegnerischen Position auf:



27...Se7! 28.Lf2 [28.Tf3 erlaubte dem Schwarzen die tödliche Okkupation der c-Linie: 28...Td8 29.Te2 (29.Dxb7 Txc2-+) 29...Tdc8-+ und Weiss ist stehenden Fusses k.o.; Nach 28.g4 ginge der Springer einfach über c8 nach d6: 28...Sc8 29.Lf2 (29.g5 Sd6-+; 29.Dg2 Txe3-+) 29...Sd6-+] 28...Sf5 29.Te1 [Sofortiges 29.De2 hilft ebenso wenig: 29...Sd6 30.Tfd1 (30.Se3 Txd4-+) 30...Sc4-+; 29.Tfd1 Sd6 30.De2 Sc4-+] 29...Sd6 30.De2 Das Einzige 30...Sc4-+ und Weiss hat keine vernünftigen Züge mehr, ohne dass seine Stellung zusammenbricht. Weiss überschritt hier die Zeit - gerade rechtzeitig... 0-1
Merke: Wenn man das (begründete) Gefühl hat, die eigene Stellung sei überlegen, dann ist so lange zu suchen, bis die (verborgene) Ressource gefunden ist! - Walter Eigenmann


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